Social Walks

Hunde brauchen als hochsoziale Wesen Kontakte zu Artgenossen. Sie wollen und sollen sich mit anderen Hunden austauschen, mit ihnen interagieren, kommunizieren, spielen. Dies so natürlich und entspannt wie möglich.

Leider sieht die Realität häufig anders aus. Es gibt unterschiedliche Gründe für Probleme bei Hundekontakten. Insbesondere an der Leine. Hunde können Frust entwickeln, wenn sie nicht zum Hundekumpel dürfen. Oder sie wollen eine Ressource – den menschlichen Sozialpartner, das Spielzeug – verteidigen. Manche Hunde sind auch einfach unsicher, weil sie es nie richtig gelernt haben, auf andere Hunde zu treffen. Die daraus resultierenden Verhaltensweisen zeigen diese Hunde dann auch durchaus Menschen gegenüber.

Vor allem angeleint können Hunde nicht frei kommunizieren. Ihre Körpersprache  – die Muttersprache der Hunde – ist eingeschränkt und dadurch manchmal für andere Hunde unverständlich. Auch das Aussehen anderer Hunde spielt in der Kommunikation eine Rolle. Hunde, die kupierte Ruten oder sehr viel Fell über den Augen haben, sind schwierig zu lesen. Ebenso die Hunde, die sehr kurze Nasen haben und dadurch manchmal sehr laut atmen, können bei einem anderen Hund zu Verwirrungen führen.

Social Walks sind Trainingsspaziergänge mit mehreren Hund-Mensch-Teams, wobei die Hunde immer an der Leine geführt werden. In kontrollierten Situationen werden Hundekontakte und –begegnungen trainiert.

Du lernst dabei, deinen Hund besser einzuschätzen und seine Körpersprache zu lesen und somit bei (auch kritischen) Hundebegegnungen früher und souveräner reagieren zu können.

Die Hunde lernen, sich an dir zu orientieren und dass du Situationen für euch beide regelst. Das stärkt die Bindung und das Vertrauen des Teams. Die Hunde lernen aber auch ihre Sozialkompetenz in der Interaktion mit anderen Hunden zu verbessern.

Ängstliche Hunde können lernen, die Anwesenheit anderer Menschen und/oder Hunde zu ertragen. Draufgänger können Impulskontrolle und Frustrationstoleranz lernen. Aggressiven Hunden wird durch großräumigen Abstand die Möglichkeit gegeben, sich mit anderen Hunden in ihrer Umgebung auseinanderzusetzen. Ohne direkten Kontakt.

Es gibt keine Spieleinheiten, dafür aber kurze Trainingsabschnitte, in denen z. B. alltägliche Hundebegegnungen trainiert werden. Grundsätzlich können alle Hunde am Social Walk teilnehmen. Läufige Hündinnen sollten in ihren Stehtagen nicht teilnehmen.

Für wen sind Social Walks geeignet:

Die Teilnahme an Social Walks sind für alle geeignet, die

• die Körpersprache ihres Hundes besser kennenlernen möchten, um rechtzeitig die Bedürfnisse ihres Hundes wahrzunehmen und somit in kritischen Situationen souverän reagieren zu können
• die Bindung zu ihrem Hund noch vertiefen möchten
• die Sozialkompetenz ihres Hundes (noch weiter) festigen wollen
• einen Hund haben, der bei Hundebegegnungen sehr stark reagiert
• ihren Hund in jeder Situation lenken können wollen, auch wenn andere Hunde in der Nähe sind